In meinem Büchergestell stehen über ein Duzend Bibeln, in verschiedenen Übersetzungen, verschiedenen Sprachen und auch in besonderer Aufmachung. Es gibt einige, die sehr gebraucht wurden, sie zeigen viele Unterstreichungen, Randnotizen und Eselsohren – Arbeitsinstrumente eben. Anderen sieht man auf den ersten Blick an, dass kaum darin gelesen wurde. Dieses Schicksal teilen sie mit unzähligen Exemplaren ihresgleichen.
Eine Bibel – ihrer Gattung gemäss Prachtsbibel ganannt – hat dann doch eine beachtliche Metamorphose erfahren und unererwartete Blicke auf sich gezogen.
Mich plagte zeitweise die Vorstellung, dass meine Worte über DAS Wort ungehört zwischen den Gemeindegliedern auf den Boden fallen könnten. Aber ich hatte viele Bilder vor Augen, wie das Grosse Oben mit unserem kleinen Unten verlässlich zu verbinden wäre.
Diese Bilder waren es schliesslich, die mir den Übergang aus der Berufswelt in mein heutiges Dasein leicht machten – federleicht, in Gestalt einer Installation.